Der Sommer kommt

Die Sommerzeit ist nicht einfach für Patienten, die auf kühlkettenpflichtige Medikamente angewiesen sind. Foto: Unsplash User Osman Rana

Der Winter hat das negative Image, alles einzufrieren und die Erde in einen unbewohnbaren Planeten zu verwandeln. Gleichzeitig wird der Sommer als Urlaubszeit gesehen – Strand, Meer, tropische Cocktails. Gibt es nichts zu befürchten, wenn der Sommer kommt? Insbesondere mit Blick auf Medikamente, die an die Kühlkette gebunden sind, macht es den Alltag deutlich komplizierter. Damit Medikamente und Patienten in der kommenden heißen Jahreszeit cool bleiben, reicht es nicht aus, direktes Sonnenlicht zu meiden und viel Wasser zu trinken.

Nicht nur der menschliche Körper erwärmt sich im Sommer. Medikamente sind temperaturempfindliche Güter, die sich bei hohen Temperaturen verändern oder ihre Wirkung verlieren. In den meisten Fällen ist es nicht möglich, durch bloßes ansehen festzustellen, ob die Arzneimittel noch haltbar sind oder nicht. Falls sich die Farbe oder Viskosität eines Medikaments geändert hat, nehmen Sie es niemals ein. Dies ist ein Zeichen für Schäden, die durch extreme Temperaturschwankungen verursacht wurden.

Medikamente in weicher oder flüssiger Konsistenz reagieren wesentlich empfindlicher auf Temperaturänderungen als Tabletten oder Dragees. Zäpfchen, Cremes, Salben, Säfte und Lösungen müssen gepflegt werden, wenn die Sommerhitze ihren Höhepunkt erreicht. Ansonsten schmelzen Zäpfchen und verändern ihre Zusammensetzung, wodurch sie unbrauchbar werden. In Cremes trennen sich die Flüssigkeit und die festen Bestandteile auf und zerstören so das Medikament. Auch Pflaster mit aktiven Komponenten und Asthmasprays verlieren ihre Wirkung, wenn sie zu heiß werden.

Gut kühlen, aber nicht einfrieren

Egal ob flüssige oder feste Medikamente, die beste Lösung ist es, die Medikamente kühl zu halten. Zwar können die meisten Tabletten etwa eine halbe Stunde lang einer Temperatur von + 50 ° C ausgesetzt werden, ohne ihre Wirkung zu verlieren. Dabei verlassen sie allerdings ihre Komfortzone und birgt immer das Risiko eines Wirkungsverlusts.

Auch wenn das Kühlen von Medikamenten wichtig ist, niemals einfrieren! Foto: Unsplash User Zoltan Tasi

Ganz wichtig ist zudem, dass Arzneimittel im Sommer niemals in einem geparkten Auto sein sollten. Innerhalb einer halben Stunde kann der Innenraum eines in der Sonne geparkten Fahrzeugs schnell auf bis zu + 70 ° C erhitzen. Selbst Temperaturschwankungen von nur fünf bis zehn Minuten können das Medikament unwiderruflich schädigen. Es ist daher am besten, die Apotheke zur letzten Station zu machen, wenn Besorgungen gemacht werden.

Beim Kühlen der Medikamente ist unbedingt darauf zu achten, dass sie nicht einfrieren. Dies geschieht meistens, wenn Kühlkettenmedikamente in einer passiven Kühlbox gelagert werden und dort in direkten Kontakt mit den Kühlpads kommen. Ein weiteres Beispiel für das versehentliche Einfrieren von Arzneimitteln ist die Aufbewahrung in einem normalen Kühlschrank. Kommen die Medikamente zu nahe an den Kühlmechanismus des Kühlschranks, beginnen sie zu frieren. Bei Flugreisen sollten die Medikamente aufgrund zu niedriger Temperaturen im Frachtraum in Verbindung mit dem Höhendruck immer im Handgepäck aufbewahrt werden.

Medikamente können den Kühlmechanismus des Körpers stören

Schwitzen ist wichtig für den Körper, um sich abzukühlen. Picture: Unsplash User Hans Reniers

Insulin ist ein Medikament, das das ganze Jahr über kühl gehalten werden muss. Dies betrifft auch Impfstoffe, Biologika zur Behandlung von Rheuma und andere proteinbasierte Medikamente sowie verschiedene pflanzliche Arzneimittel. Insulin und Nitroglycerin können bei nicht Einhaltung der Kühlkette lebensbedrohlich werden. Ungeöffnetes Insulin sollte ständig gekühlt sein, während eine geöffnete Dosis bei Raumtemperatur gelagert werden muss. Dabei immer geschützt vor Sonnenlicht und Feuchtigkeit, da die Kondensation das Medikament verdünnt.

In einigen Fällen können Medikamente die Art und Weise verändern, wie der Körper des Patienten auf Hitze reagiert. Diese Medikamente können das Schwitzen blockieren oder die Wärmeproduktion des Körpers erhöhen. Medikamente gegen Anfälle und Antihistaminika wie Claritin und Benadryl sowie Parkinson-Medikamente hemmen ebenfalls die Schweißproduktion. In diesem Fall ist die Wahrscheinlichkeit einer Hyperthermie, einer Überhitzung des Körpers, hoch. Fieber, Schwindel, Durchblutungsstörungen, Verwirrtheit und sogar kurze Bewusstlosigkeit sind mögliche Symptome. Sollte eines dieser Symptome auftreten, ist ein sofortiger Arztbesuch wichtig.

Luftfeuchtigkeit als weitere Gefahr für Medikamente

Der Medikamentenschrank im Badezimmer ist eine gängige Wahl für die Aufbewahrung von Medikamenten. Während eine sommerliche Hitzewelle durch das Land zieht, ist genau hier zu viel Luftfeuchtigkeit im Raum. Besonders nach dem Duschen steigt die Luftfeuchtigkeit im Badezimmer an. Das große Problem: Luftfeuchtigkeit ist besonders schädlich für schnell lösliche Tabletten und Pulver.

In einigen Fällen ist es sinnvoll, über eine professionelle aktive Kühllösung für Kühlkettenmedikamente nachzudenken. Die NelumBox ermöglicht das Tracking von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Zugriff. Dies macht es zu einer sicheren, zuverlässigen und innovativen Lösung für alle, die kühlkettenpflichtige Medikamente benötigen. Für weitere Informationen besuchen Sie unsere Produktwebsite oder senden Sie uns einfach eine E-Mail an info@tec4med.com.