Die fünf gängisten kühlkettenpflichtigen Medikamente

Im Jahr 2017 hat die US-amerikanische Gesundheitsbehörde (FDA) 57 neue Medikamente zugelassen. Etwa die Hälfte von ihnen ist temperaturempfindlich. 23 müssen bei Temperaturen zwischen + 2 ° C und + 8 ° C transportiert und gelagert werden. Um den Überblick über diesen schnell wachsenden Markt zu behalten, hier eine Liste der fünf häufigsten Medikamente, die an die Kühlkette gebunden sind.

1. Impfstoffe

Die meisten Impfstoffe erfordern eine ununterbrochene Kühlkette. Dauerhafte Kühlung benötigen beispielsweise die Impfstoffe gegen Tetanus oder Hepatitis A und B. Andere sind strikt nur bei + 2 ° C bis + 8 ° C zu lagern und transportieren. Der häufig verwendete Impfstoff gegen Mumps, Masern und Röteln etwa ist an die Kühlkette gebunden. Gleiches gilt für das präventiv medizinische Produkt gegen Gelbfieber.

Überschreitet die Temperatur diesen Grenzwert, verliert der Impfstoff seine Wirkung. Alle Beteiligten, darunter Pharmaindustrie, Apotheken, Ärzte und Krankenhäuser, müssen die Einhaltung der Kühlkette sicherstellen. Andernfalls verwenden sie einen Impfstoff, der für die Patienten unbrauchbar ist und somit das Risiko der Ausbreitung schädlicher Krankheiten erhöht.

2. Augentropfen gegen Glaukom (Grüner Star)

Das Glaukom ist eine Augenkrankheit, die den Sehnerv des Auges schädigt. Die Krankheit tritt normalerweise auf, wenn zusätzliche Flüssigkeit den Augen-Innendruck erhöht, was zu direkten Schädigung des Sehnervs führt. Das Glaukom ist einer der häufigsten Gründe für die Erblindung bei Menschen über 60 Jahren. Der Verlust des Sehvermögens kann jedoch in der Regel durch eine frühzeitige Behandlung der Krankheit verhindert werden.

Reisen mit Glaukom kann schwierig sein. Einige der zur Behandlung verwendeten Medikamente müssen unbedingt bei + 2 ° C bis + 8 ° C gelagert werden. Eine aktive Kühllösung verhindert eine mögliche Schädigung des Arzneimittels.

3. Aerosol Spray gegen Asthma

Asthma ist eine weit verbreitete Erkrankung, die langfristig die Atemwege der Lunge entzündet. Symptome sind Atemnot, Husten und ein Engegefühl in der Brust. Die Ursachen der Krankheit sind nicht vollständig erforscht. Es scheint eine Kombination von Umwelt- und genetischen Wechselwirkungen zu sein. Im Jahr 2011 litten rund 235 Millionen Menschen weltweit an Asthma. Jährlich sterben schätzungsweise 250.000 bis 345.000 Menschen an Asthma.

Eine typische Behandlung der Krankheit ist die Verwendung von Aerosol Sprays. Damit diese Inhalatoren voll wirksam sind, müssen einige von ihnen bei + 2 ° C bis + 8 ° C gelagert und transportiert werden.

4. Insulin zur Behandlung von Diabetes

Diabetes ist eine Stoffwechselstörung, die durch einen zu hohen Blutzuckerspiegel gekennzeichnet ist. Die Krankheit wird in Diabetes Typ 1 und Typ 2 unterteilt.

Typ-1-Diabetes ist durch den Verlust von Insulin produzierenden Zellen gekennzeichnet, was zu einem Insulinmangel führt. Die Ursachen für Typ-1-Diabetes sind weithin unbekannt und machen etwa zehn Prozent aller Diabetesfälle in Nordamerika und Europa aus.

Bei Typ-2-Diabetes ist der Patient insulinresistent. Diese Erkrankung entwickelt sich durch eine Kombination von Genetischen Faktoren und besonderen Lebensumständen: Fettleibigkeit, Bewegungsmangel, schlechte Ernährung und Stress sind die dringlichsten Faktoren, die die Entwicklung von Diabetes Typ 2 hervorufen. 90 Prozent aller Diabetes-Patienten leiden an Diabetes Typ 2.

Zur Behandlung von Diabetes nehmen Patienten Insulin zu sich, welches sie sich in der Regel in flüssiger Form selbst spritzen. Dabei sind nicht alle Arten von Insulinen sind auf die Kühlkette angewiesen. Bei einer Therapie mit einem temperaturempfindlichen Produkt reagiert das Insulin allerdings extrem empfindlich auf Temperaturschwankungen. Egal ob Hitze oder Kälte, die Temperaturen von mehr als + 8 ° C oder weniger als + 2 ° C dürfen nicht überschritten werden. Ist das Insulin einer zu hohen Temperatur über einen längeren Zeitraum ausgesetzt, kann es seine Wirkung verlieren oder sogar giftig werden.

5. Biologika

Biopharmazeutika, auch Biologika genannt, sind pharmazeutische Arzneimittel, die der Hersteller aus biologischen Quellen gewinnt. Die wichtigsten Anwedungsbereiche für Biologika sind beispielsweise Organ- und Gewebetransplantationen und Stammzelltherapie.

Häufige Krankheiten, die mit einem biologischen Mittel behandelt werden, sind Rheuma und Krebs. Im Vergleich zu anderen Rheuma-Medikamenten wirken die Biologika schneller und hemmen den Krankheitsverlauf.

Die Krebstherapie mit Biologika setzen Ärzte bei der Behandlung vieler Krebsarten ein. Es verhindert oder verlangsamt das Tumorwachstum und stoppt die Ausbreitung der Krebszellen. Es verursacht oft weniger toxische Nebenwirkungen als andere Krebsbehandlungen wie etwa eine Chemo-Therapie.

Biologika sind temperaturempfindlich und müssen bei + 2 ° C bis + 8 ° C gelagert werden. Andernfalls sind sie unbrauchbar und verlieren jegliche Auswirkung auf die Gesundheit der Patienten.