Klinische Studien und ihre Herausforderungen

Klinische Studien stecken voller Tücken. Bildquelle: Unsplash @marceloleal80

Klinische Studien befinden sich in einer Zeit des Umbruchs. Der Direct-to-Patient (DTP) Service rückt den Patienten in den Fokus der Studie. Dies soll den Zugang zu Studien für mögliche Teilnehmer erleichtern und die hohe Quote von Patienten, die eine Studie vorzeitig abbrechen, senken. Studienergebnisse mit höherer Aussagekraft und signifikante Kosteneinsparungen sind das Langzeitziel.

DTP Services in klinischen Studien sind ein Markt, der stetig wächst. Bei einer Umfrage der Branchenwebsite Clinical Trials Arena aus März 2017 gaben 24 Prozent der befragten Unternehmen an, DTP bereits zu nutzen. Ein Drittel derjenigen, die bis dato noch keinen DTP Service angeboten hatten, wollten innerhalb der nächsten 18 Monate darauf zurückgreifen.

Der Grund für den Gedankenwandel ist vielfältig. Zum einen ist die Patientenrekrutierung für klinische Studien zeit- und kostenintensiv, zum anderen ist das Halten der Studienteilnehmer über den gesamten Studienzeitraum eine weitaus größere Herausforderung. Aus diesem Grund ist die Patientenrekrutierung mit 32 Prozent des gesamten Budgets klinischer Studien ein wesentlicher Faktor für die steigenden Studienkosten.

Nichtsdestotrotz kommt es in 50 Prozent aller klinischen Studien aufgrund von Schwierigkeiten bei der Patientenrekrutierung zu Verzögerungen, Wodurch täglich zwischen 600.000 US-Dollar und 8 Millionen US-Dollar Umsatzverlust entstehen können. Deshalb ist es umso schmerzlicher, bereits erfolgreich rekrutierte Patienten während einer klinischen Studie zu verlieren. 30 Prozent der Probanden verlassenzu einem frühen Zeitpunkt die klinische Studie. Einer der angegebenen Gründe sind die aufwendigen Besuche in der oftmals weit entfernten Studienklinik.

Die Vorteile des patientenfokussierten Ansatzes überwiegen

Es ist ein wichtiges Ziel, die Teilnahme an klinischen Studien für den Patienten so angenehm wie möglich zu gestalten. Hier kommt der Direct-To-Patient Ansatz ins Spiel. Dieser sieht vor, dem Patienten das Testmedikament nach Hause zu liefern. Biologische Proben wie Blut, Stuhl oder Gewebe werden ebenfalls zu Hause durch eine Gesundheits- und KrankenpflegerIn entnommen und an das zentrale Studienlabor gesendet. Somit rückt der Patient im Gegensatz zu herkömmlichen klinischen Studien in den Fokus und wird deutlich entlastet.

Die Anforderungen an den patientenorientierten Ansatz sind höher als zuvor. Sie machen das Design klinischer Studien noch komplexer. Die Notwendigkeit der engen Zusammenarbeit aller Beteiligten nimmt zu. Zudem erfordert DTP eine noch größere Flexibilität und Zuverlässigkeit seitens aller Logistik-Stakeholder.

Positive Zahlen bei Studienteilnehmern

Der Logistikdienstleister Marken erklärt, der Direct-To-Patient Ansatz habe einen positiven Einfluss auf die Patientenbindung. Zudem sei die Disziplin ebenso hoch wie bei Studien, die ein Studienzentrum durchführt. Dem Medical Research Network zufolge ist durch den Direct-To-Patient Ansatz die Teilnehmerrekrutierung auf bis zu 60 Prozent gestiegen. Außerdem sei die Teilnehmerbindung bei über 95 Prozent.

Eine weitere positive Auswirkung des DtP-Ansatzes ist, dass sich damit neue Patientenkreise erschließen lassen. Insbesondere Menschen, die weit entfernt von Studienzentren leben und Menschen, deren gesundheitlicher Zustand regelmäßige Besuche der Studienklinik nicht erlaubt. Außerdem können, durch das geringere Ausscheiden von Patienten während der Studie, die klinischen Studien schneller und mit aussagekräftigeren Ergebnissen abgeschlossen werden.

Die drei großen Hürden für Direct-To-Patient Studien

Das alles ist sehr vielversprechend. Warum stellt dann nicht jeder auf DTP um?  Es gilt drei Hürden zu überwinden, damit die Vorteile des DTP-Ansatzes zur Geltung kommen können:

Es ist nur eine Frage der Zeit, wann Direct-to-Patient Dienstleistungen einen Durchbruch in klinischen Studien erleben werden. Die Akteure, die bereits auf dem Markt sind, nehmen eine wichtige Rolle ein, ihnen den Weg zu ebnen.

Als Teil dieses Innovationsprozesses versuchen wir bei Tec4med das Leben der Patienten und deren Teilnahme durch technologischen Fortschritt so leicht, flexibel und sorglos, wie nur möglich zu machen. Erfahren Sie hier [LINK], wie sie mit der NelumBox die Effizienz ihrer klinischen Studie und die Bindung der Studienteilnehmer an Ihre Studie noch weiter steigern können.