Wie der Corona Impfstoff sicher in die Pflegeheime gelangt

Am 27.12.2020 ist es endlich soweit: Die Corona Impfungen in Deutschland können beginnen. Zuerst an der Reihe sind Personen ab 80 Jahren sowie ambulante wie auch stationäre Pflegekräfte. So genannte „mobile Impf-Teams“ sollen in den Pflegeheimen die Impfungen durchführen. In Brandenburg zum Beispiel bestehen diese aus sich freiwillig meldenden Ärzte, wobei in Hessen das Deutsche Rote Kreuz hierfür zuständig ist.

Doch wie kommt der temperatur-sensible Impfstoff eigentlich dorthin?

Geplant ist es zunächst, die Impfstoffe aus den Impfzentren selbst in die Pflegeheime zu transportieren. Dies soll entweder in passiven Kühllösungen (isolierte Transportboxen mit Kühlakkus) oder aktiven Kühlsystemen (elektrisch regulierte Kühlbox) geschehen. Die Temperatur soll hierbei mit sogenannten Datenloggern (Thermometer mit interner Datenaufzeichnung) überwacht werden.

Passive Kühllösungen:

Passive Kühlboxen haben der Vorteil einer großen Flexibilität, da sie in verschiedenen Größen, Temperaturbereichen und Laufzeiten erhältlich sind. Eine passive Kühlbox ist ein isoliertes Versandsystem, bei welchem Kühlakkus passiv dafür Sorge tragen, dass der gewünschte Temperaturbereich eingehalten wird. Passive Kühlboxen haben den Nachteil, dass sie einer großen Aufmerksamkeit bei der korrekten Vorkonditionierung der Kühlakkus im Kühlschrank bedürfen, und nicht aktiv auf sich verändernde Temperaturszenarien reagieren können. Ein zum Beispiel zu häufiges Öffnen, zu hohe oder niedrige Außentemperaturen oder eine falsche Anwendung können schnell zum Über- oder Unterschreiten des gewünschten Temperaturbereichs führen, und das Produkt damit gefährden.

Aktive Kühllösungen:

Aktive, mobile Kühllösungen haben den entscheidenden Vorteil, dass sie auch von ungeschultem Personal sehr einfach genutzt werden können. So regelt das System aktiv und ohne Interaktion die Temperatur beständig im korrekten Zielbereich und kann auf Knopfdruck und ohne Vorkonditionierung von Kühlakkus gestartet werden. Problematisch ist hierbei, dass viele aktive Kühlboxen einer Stromquelle bedürfen und bei Unterbrechung der Energiezufuhr sofort den Temperaturbereich verlassen.

Nutzt man speziell für Pharmatransporte zugelassene Kühlsysteme, wie z.B. die NelumBox, kann das System jedoch auch für längere Zeit (ca. 16 Stunden) auf Batterie betrieben werden. Bei zu häufigem Öffnen oder einem Vergessen des Türenschließens kann das System aktiv warnen und reagieren. Sogenannte „vernetzte“ Kühlboxen sind darüber hinaus jeder Zeit mit dem Internet verbunden, wodurch sie in Echtzeit sowohl ihre Temperatur, wie auch ihren Standort oder z.B. Türöffnung einsehbar machen. Somit bedürfen sie keiner zusätzlichen Nutzung von Datenloggern und können auch aus der Ferne, z.B. Verantwortlichen im Impfzentrum, eingesehen und kontrolliert werden.

Für die mobile Impfung sind aktive Kühllösungen, gerade für Ärzte und Pflegekräfte, daher besonders zu empfehlen. So ermöglichen diese einen klaren Fokus auf der eigentlichen Aufgabe, dem Impfen, und lassen die logistischen Herausforderungen für die mobilen Impfteams zum Kinderspiel werden.