Seit dem 14.11.2019 ist es offiziell. In Apotheken wird es neben den Änderungen im Botendienst, nun auch noch eine Anpassung für den Einsatz von Impfstoffen geben. Diese Änderung der Gesetzeslage geht einher mit der Impfpflicht gegen Masern. Was das für Patienten und Apotheker bedeutet, welche weiteren Neuregelungen kommen werden und wie man am besten damit umgeht, klären wir in dem folgenden Blog-Artikel.
Der Bundestag beschloss, dass Kinder, die eine Kita oder Schule besuchen und Erwachsene, die in diesen oder ähnlichen Bereichen arbeiten, ab dem Jahr 2020 nachweislich gegen Masern geimpft sein müssen. Kann dies nicht nachgewiesen werden drohen empfindliche Geldbußen in Höhe mehrerer tausend Euro und das Verbot für die nicht geimpfte Person diese öffentlichen Einrichtungen zu nutzen.
Impfpflicht in der Kritik
Viele sehen dem Gesetz kritisch entgegen. Sie sehen es als problematisch an, dass es nur einen kombinierten Impfstoff für Masern, Mumps und Röteln gibt. Man nehme die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hingegen betonte, dass es um die Gesundheit der Kinder ginge, die einer unnötigen Gefährdung ausgesetzt seien. Sein Zitat: „Es gibt kein Grundrecht auf Röteln.“, dürfte dies bestätigen.
Einige Impfgegner zweifeln grundsätzlich an der Wirkung von Impfstoffen. Die am häufigsten genannten Mythen haben wir zusammengefasst und erörtert: Die größten Impfmythen enthüllt.
Dürfen Apotheker bald impfen?
Impfungen im Allgemeinen sollen zukünftig außerdem von allen Fachärzten (außer Zahnärzten) durchgeführt werden dürfen.
Die jährlichen Grippeimpfungen vorrausichtlich sogar von Apothekern. Hierzu soll es laut dem Gesetzesentwurf erste Modellversuche geben. Die ABDA unterstützt das Vorhaben, die Ärzteschaft sieht es als problematisch an. Apotheker sollen nach dem Gesetz durch ärztliche Schulungen weitergebildet werden, um Impfungen korrekt durchführen, Nebenwirkungen erkennen/ behandeln und Risikopatienten von der Impfung abraten zu können.
Die Möglichkeit zur Impfung in der Apotheke soll jedoch ausschließlich für den Grippevirus erfolgen. Die Modellvorhaben sollen nun über mehrere Jahre getestet und wissenschaftlich begleitet werden, um eine Relevanz zu prüfen. Das Wunschergebnis wäre es die Impfbereitschaft zu erhöhen, um jährlich weitaus mehr Menschen vor einer Grippe-Infektion zu schützen.
Zu den Risikogruppen gehören Menschen, die über 60 Jahre alt sind, an chronischen Krankheiten leiden oder im medizinischen Bereich und der Pflege tätig sind. Im Winter 2017/2018 sind laut dem Robert-Koch Institut schätzungsweise rund 25.000 Menschen in Folge einer Grippeerkrankung gestorben. Und das allein in Deutschland!
Wie machen es andere Länder?
Übrigens: In den USA wird seit den 90er Jahren in Apotheken geimpft, das sorgte für einen deutlichen Anstieg der Impf-Rate. Auch in Frankreich wurde in Apotheken ein Pilotprojekt zur Impfung gestartet, mit positivem Ergebnis: Die zunächst pessimistischen Erwartungen wurden übertroffen. Apothekern ist das Impfen nun seit Oktober 2019 erlaubt.
Dies hat zur Folge, dass Ärzte entlastet werden und sich auf kranke Patienten konzentrieren können. Außerdem werden die Kunden in Rahmen der Impfung auf weitere Präventivmaßnahmen aufmerksam gemacht. Der Apotheker entwickelt sich zu einer Art Dienstleister und weg von der reinen Abgabestation für Medikamente. Solche Entwicklungen sind auch durch die Telemedizin und der Veränderung im Botendienst zu erkennen.
Wiederholungsrezepte für chronisch kranke Menschen sind auf dem Weg
Durch den Lieferdienst der Apotheke als Regelleistung und die Telemedizin soll auch chronisch kranken Patienten der Alltag erleichtert werden. Ein Leben, das meist durch wöchentliche Arztbesuche geprägt ist, um an die überlebenswichtigen Medikamente zu gelangen, ist beschwerlich und stark eingeschränkt.
Patienten könnten so den Arztbesuch hin und wieder durch einen Videochat ersetzen und den Gang zur Apotheke mit der praktischen Lieferung nach Hause. Das kann eine freiere Gestaltung des alltäglichen Lebens ermöglichen.
Eine Herausforderung bleibt
Problematisch bleibt allerdings das Thema mit der Kühlkette. Sowohl die Medikamente von chronisch kranken Patienten als auch die Impfstoffe erfordern eine dauerhafte Kühlung. Das kann zu einem erheblichen Mehraufwand, durch die Lagerung und den Transport der Medikamente, für alle Beteiligten führen.
Tec4med als innovatives Unternehmen blickt zuversichtlich auf die kommenden Veränderungen. Unsere Vision ist es den Patienten und den Menschen, die im Gesundheitssektor arbeiten, die Arbeit und das Leben zu erleichtern. Die NelumBox hilft hierbei den Menschen im Umgang mit den kühlkettenpflichtigen Präparaten.
Wenn Sie weitere Informationen benötigen schreiben Sie uns gerne über info@tec4med.com an.